Klassisches Marionettentheater
für Erwachsene.
Das LINGENER MARIONETTENTHEATER ist das wohl kleinste Marionettentheater Norddeutschlands. Wir zeigen klassische Puppenspiele, Schauspiele und Opern in historischer Aufführungspraxis. Mit detailreichen Bühnenbildern, Requisiten und liebevoll gestalteten Marionetten haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unser Publikum mit lustigen Komödien, prachtvollen Opern und magischen Welten zu verzaubern.
Das Theater wurde von Michael Sänger in den Jahren 1988-1992 erbaut. Die erste Aufführung (Don Juan) fand am 17. Oktober 1997 statt.
Die Spielstätte befindet sich mitten in der Lingener Innenstadt auf dem Universitätsplatz im historischen Professorenhaus aus dem Jahre 1685. Seit 2009 hat hier das LINGENER MARIONETTENTHEATER sein neues Domizil gefunden, nachdem es zunächst seit 1997 im Kulturzentrum impulse in der ALTEN MOLKEREI in Freren (Emsland) beheimatet war.
Im Rahmen der "Engagierten Stimmen" des Literaturfestivals "Wieder WORTE!" der Emsländischen Landschaft e.V. liest Laurenz Bäthke aus seinem neuen Theaterstück.
Die Produktion des neuen Stücks im Lingener Marionettentheater hat gerade begonnen. Doch bis zur Premiere ist es noch ein langer, langer Weg... Wer trotzdem schon mal einen Einblick in die neue Geschichte bekommen möchte, hat hier die Gelegenheit dazu. Laurenz Bäthke liest ausgewählte Szenen aus seinem neuen Stück "Die Lords und Ladys von Crane Hall Manor" (Arbeitstitel) und gibt dem Publikum darüber hinaus einen kleinen Einblick in die Entstehung einer neuen Produktion im Lingener Marionettentheater.
Am 09.10.2024 - 19:00 Uhr
im Lingener Marionettentheater
Universitätsplatz 5-6
49808 Lingen (Ems)
Die Veranstaltung ist kostenlos!
Mit bitte um Anmeldung an
Foto Laurenz Bäthke: fotogen-lingen
Premierenbericht --> EL Kurier Seite 3
Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und die rundum gelungene Premiere von Undine. Das ganze Team und viele, viele helfende Hände darüber hinaus haben wirklich Großartiges geleistet, um das Stück zu dem zu machen, was es jetzt ist. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten und freuen uns nun umso mehr, dieses Musical mit dem Publikum teilen zu dürfen. Mit "Undine" nehmen wir das mittlerweile 11. Stück in unser Repertoire auf. Unser Ziel war es, mit unserer Geschichte alle Generationen anzusprechen, neue Akzente zu setzen, aber dem Kern unseres schönen Theaters treu zu bleiben.
Undine ist das erste Musical im Repertoire des Lingener Marionettentheaters. Die Geschichte wurde in weiten Teilen von Laurenz Bäthke geschrieben und die Musik von ihm komponiert und produziert. Inspiriert von Genres wie Filmmusik, Musical, Klassik und auch Pop findet Undine ihren ganz eigenen Musikstil. Für jeden Geschmack ist etwas dabei! Als Vorlage diente das Singspiel “Undine - Die Wassernixe” von Franz von Pocci aus dem Jahr 1874.!
Die Geschichte:
Die Wassernixe Undine führt als Tochter eines alten Fischers ein glückliches Menschenleben, bis sie eines Tages von Triton, dem Herrn der Meere, an ihre wahre Bestimmung erinnert wird: ihren Platz als Erbin des Meeresthrons. Zur gleichen Zeit taucht ein junger Mann namens Aaron in der alten Fischerhütte auf und weckt zum ersten Mal menschliche Liebe in ihr. Hin- und hergerissen zwischen zwei Welten muss sich Undine nun entscheiden, ob sie ihr menschliches Leben mit Aaron oder ihren Weg als Prinzessin der Meere weitergehen will.
Undine ist das erste Musical im Repertoire des Lingener Marionettentheaters. Die Geschichte wurde in weiten Teilen von Laurenz Bäthke geschrieben und die Musik von ihm komponiert und produziert. Inspiriert von Genres wie Filmmusik, Musical, Klassik und auch Pop findet Undine ihren ganz eigenen Musikstil. Für jeden Geschmack ist etwas dabei! Als Vorlage diente das Singspiel “Undine - Die Wassernixe” von Franz von Pocci aus dem Jahr 1874.
Die Wassernixe Undine führt als Tochter eines alten Fischers ein glückliches Menschenleben, bis sie eines Tages von Triton, dem Herrn der Meere, an ihre wahre Bestimmung erinnert wird: ihren Platz als Erbin des Meeresthrons. Zur gleichen Zeit taucht ein junger Mann namens Aaron in der alten Fischerhütte auf und weckt zum ersten Mal menschliche Liebe in ihr. Hin- und hergerissen zwischen zwei Welten muss sich Undine nun entscheiden, ob sie ihr menschliches Leben mit Aaron oder ihren Weg als Prinzessin der Meere weitergehen will.
Die Sage um König Artus ist ein wichtiger Bestandteil der Mythologie Britanniens.
Wir zeigen eine spannende und lustige Geschichte über den jungen Artus, der plötzlich von dem mürrischen Zauberer Merlin aus seinem alltäglichen, einfachen Leben gerissen wird und nun die Welt retten soll.
Artus fühlt sich davon überfordert und weiß sowieso nicht so recht, was er mit einem magischen Schwert, den Rittern der Tafelrunde, oder der Herrin vom See anfangen soll. Und dann kommt auch noch die schöne Guinevere hinzu, die dem jungen König das Herz raubt. Nebenbei sind Artus und Merlin nicht die einzigen, die nach dem Schwert Excalibur und dem Thron von Britannien trachten. Auch Morgana und ihr Sohn Mordred versuchen mit ihren Schergen das Königreich an sich zu reißen und Britannien endlich zu unterwerfen.
Ob Artus am Ende das Schwert Excalibur in der Hand hält und wieder Frieden in das Land bringt bleibt abzuwarten. Der Weg dorthin ist auf jeden Fall kein leichter und führt uns durch Geschichten von Freundschaft, Magie, Treue, Liebe und viel Humor.
Geschrieben wurde unsere Version von Laurenz Bäthke.
Jean Baptiste Poquelin wurde 1622 in Paris geboren und war Sohn eines Hoftapezierers. Er wurde von Jesuiten erzogen, studierte kurze Zeit Jura, lernte mit 20 Jahren die Schauspielerin Madeleine Béjart kennen und gründete mit ihr eine Theatertruppe und nannte sich fortan Molière.
Nach langjährigen Wanderfahrten konnte sich die Truppe 1658 schließlich in Paris niederlassen, wo sie den besonderen Schutz des Königs Ludwigs XIV. genoss und Molière die Leitung des „Theatre du Palais Royal“ übertragen wurde.
Hier in Paris entstanden seine wichtigsten Werke:
Molière starb unmittelbar nach der Vorstellung des „Eingebildeten Kranken“ im Alter von 51 Jahren.
Der BARBIER VON SEVILLA ist eine der heitersten und musikalisch frischesten Opern des 19. Jahrhunderts. Gioachino Rossini (1792 – 1868) hat diese Oper in einem kurzen Zeitraum von nur 26 Tagen komponiert, sie wurde 1816 in Rom uraufgeführt und ihr war bei der Premiere zunächst kein Erfolg beschieden. Erst die zweite Aufführung verhalf ihr zum begeisterten Erfolg. Seither gehört dieses Werk zum Standardrepertoire aller Opernhäuser.
Es ist die Geschichte des Grafen Almaviva, der in die schöne Rosina verliebt ist und sich ihr unter dem Decknamen Lindoro nähert. Rosina ist das Mündel des alten Doktor Bartolo, der sie noch vor ihrer Volljährigkeit heiraten will, um an ihre Erbschaft zu kommen. In turbulenten Verwicklungen und Verkleidungen nimmt die Komödie ihren Gang, der von dem pfiffigen Figaro, dem Barbier von Sevilla, wesentlich gesteuert wird. Am Ende bekommt der Graf natürlich seine Rosina und ein heiterer spanischer Morgen geht über dem Schicksal aller Beteiligten auf.
Der BARBIER VON SEVILLA ist die dritte Oper im Repertoire des Lingener Marionettentheaters nach Mozarts ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL und der ZAUBERFLÖTE.
1858 richtete der Bürger und Vereinsaktuar Josef Leonhard Schmid einen Brief an die „Hohe Schulkommission“ der Stadt München, in dem er um die Begutachtung seines Planes zur „Errichtung eines ständigen Marionettentheaters für Kinder“ nachsuchte.
Von dieser Idee war Franz Graf Pocci so begeistert, dass er zum wichtigsten Förderer, Hausdichter, Hausmusiker, Kulissenmacher und Organisator des MÜNCHNER MARIONETTENTHEATERS wurde. Als Hofmusikintendant, Zeremonienmeister und Oberstkämmerer am Hofe war er für künstlerisch Neues immer zu begeistern. Sicher sah er sich durch seine 1854 erhaltene Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät München für seine „Verdienst um die Jugendliteratur“ besonders verpflichtet, „Papa Schmid“ (wie er in München nur genannt wurde) zu unterstützen.
PRINZ ROSENROT UND PRINZESSIN LILIENWEISS war das erste Stück, das Pocci für das Münchner Marionettentheater schrieb. Es wurde ein Riesenerfolg, weil dieses Stück die oft derbe Sprache der üblichen Marionettenstücke durch inhaltliche und sprachliche Qualität so verbesserte, dass damit das Genre Marionettentheater eine kulturelle Anerkennung fand. Das Stück enthält viele Motive aus der deutschen Sagen- und Märchenwelt, die Pocci gekonnt zu einem neuen Ganzen zusammenfügt.
Um dem heutigen Theaterbesucher einen leichteren Zugang zu dem im 19. Jahrhundert verhafteten Stück zu ermöglichen, wurde die Originalfassung von Pocci sprachlich leicht bearbeitet. Wie in den meisten Puppenspielen kommen neben den dramatischen Handlungssträngen die eher komischen – in der Gestalt des Hans Wurst – nicht zu kurz.
Premiere: 8. März 2013
DIE ZAUBERFLÖTE ist eines der kostbarsten Vermächtnisse deutscher humanistischer Kultur. Diese Oper wurde am 30. September 1791 im Theater „Auf der Wieden“ in Wien unter der Leitung des Komponisten zum ersten Male aufgeführt.
Am 5. Dezember 1791, sieben Wochen später, starb Mozart über der Arbeit an seiner letzten unvollendeten Komposition, dem REQUIEM. Der Programmzettel der Uraufführung kündigt an: „Die Zauberflöte – Eine große Oper in zwei Akten von Emanuel Schikaneder.“ Unter dem Personenverzeichnis fand sich nach damaligem Brauch die Notiz: „Die Musik ist von Herrn Wolfgang Amade Mozart, Kapellmeister und wirklicher Kammerkompositeur. Herr Mozart wird aus Hochachtung für ein gnädiges und verehrungswürdiges Publikum, und aus Freundschaft gegen den Verfasser des Stücks, das Orchester heute selbst diregieren.“
Der Direktor des Theaters, Schikaneder, hatte die Inszenierung mit aller Sorgfalt eingerichtet und spielte selbst den Papageno. Mozart war maßgeblich an der Einstudierung der Oper beteiligt. Das Premierenpublikum verhielt sich zunächst sehr zurückhaltend gegenüber dem ganz Neuen, das auf der Bühne durch die Musik geschah. Mozart war nach dem ersten Akt wegen des mäßigen Beifalls ärgerlich und besorgt.
Das anfängliche Befremden des Publikums über die Neuartigkeit und die überwältigende Größe dieses Werkes verwandelte sich bald in eine Begeisterung, wie sie die Theatergeschichte nur in seltenen Fällen verzeichnen kann. Der Erfolg wuchs von Aufführung zu Aufführung.
Mozart und Schikaneder, beide den Wiener Freimaurern zugehörig, verschafften mit dem Inhalt der Zauberflöte den sonst geheim gehaltenen Riten dieser Bruderschaft eine gewisse Öffentlichkeit. Die Freimaurer vertraten die Ideale der europäischen Aufklärung, welche in der Oper durch Sarastro und seine ‚Bruderschaft vom wahren Licht’ verkörpert werden. Das alte - im Mythischen verhaftete – Denken, dargestellt durch die Königin der Nacht, erfährt in dieser Oper seinen Untergang. Zwischen dem Kampf der beiden Denkweisen aber lebt das ewige, der Natur verhaftete Menschliche weiter in den Gestalten des Papageno und seiner Papagena.
Schikaneders Zauberflöte wäre längst dem Vergessen der Geschichte anheim gefallen, hätte nicht Mozart mit seiner Musik dieses Werk unsterblich gemacht. Die ZAUBERFLÖTE war sein „Weltabschiedswerk“ und wird ihn für alle Zeiten überdauern.
Die Sage von der unschuldig ins Unglück geratenen Pfalzgräfin Genoveva wurde als beliebter Stoff immer wieder auf den Marionettentheatern des 18. und 19. Jahrhunderts gespielt und zwar in verschiedenen Fassungen: Nicht immer gab es ein „Happy-End“ .
Während in einigen Fassungen Genoveva ihrem geliebten Mann Siegfried begegnet und danach stirbt, bringen andere Fassungen ein glückliches Ende: Genoveva wird gesund und die Familie lebt glücklich bis an ihr Ende.
Wir haben uns für die Fassung mit dem glücklichen Ende entschieden, vor allem deswegen, weil die Figur des Hans Wurst, der in unserem Theater damit im nunmehr dritten Stück auftritt – nach DON JUAN oder DER STEINERNE GAST und DOKTOR FAUSTS HÖLLENFAHRT – als Sieger über die finsteren Mächte des Schicksals triumphieren soll.
Premiere: 24. November 2006
„Twelf Night or What You Will“ steht unmittelbar vor der Wendung Shakespeares zu den sogenannten „schweren Tragödien“ seiner reifsten Schaffenszeit. Die erste Aufführung war um 1600 in London.
Dieser Komödie liegt eine Novelle Bandellos zugrunde. Shakespeares eigene Zutat ist die Figur des Malvolio. Er wird im Stück als Pietist bezeichnet, so dass die Vermutung nahe liegt, in dieser Gestalt eine Verspottung des Puritanertums zu sehen, das sich im London Shakespeares besonders in Angriffen auf das Theater gefiel.
Es ist eine Komödie voll von liebenswerten, komischen oder verrückten Gestalten, dem traurigen Herzog Orsino und der noch traurigeren Gräfin Olivia, dem Zwillingspaar Sebastian und Viola, die getrennt werden und sich doch wieder finden, dem eitlen Haushofmeister Malvolio und dem ständig betrunkenen und Verwirrung stiftenden Gespann Junker Tobias von Rülps und Junker Andreas von Bleichenwang.
Ein heiteres Spiel von Liebe, Scherz und wenig Tiefsinn.
Premiere: 28. März 2003
Die ältesten Überlieferungen und Sagen vom Doktor Faust gehen bis in das 15. Jahrhundert zurück: In Frankfurt hat 1588 ein Johann Spies eine „Historia vom Doktor Faust“ erstmals als Druck veröffentlicht. In England verfasste Christopher Marlowe „The tragical history of Doktor Faustus“.
Dieses Puppenspiel ist in vielen Variationen und unterschiedlichen Textfassungen aufgeführt worden. Allen gemeinsam ist die Gestalt des Doktor Faust, der sich den höllischen Mächten verschreibt, um Erkenntnis und Lebensgenuss zu bekommen. An seiner Seite kämpft Hans Wurst auf seine Weise gegen die höllischen Gewalten und bleibt triumphierender Sieger selbst über Mephostophiles.
Premiere: 15. September 2000
Die vom österreichischen Kaiser Joseph II. 1781 an Mozart in Auftrag gegebene Oper war eine der ersten, die in deutscher Sprache aufgeführt wurde, da bis dahin nur Italienisch als die angemessene Sprache für die Oper galt.
Der Inhalt ist einfach: Die edle Frau Konstanze, ihre Zofe Blondchen und deren Freund Pedrillo sind von Seeräubern überfallen und auf einen Sklavenmarkt gebracht worden. Der Fürst Bassa Selim kauft alle drei und lässt sie als Gefangene in seinem Palast leben. Dort findet sie Konstanzes Verlobter Belmonte nach langem Suchen und beschließt, sie zu entführen. Dieses misslingt und nun warten die Vier auf ihr Todesurteil. Aber der Bassa vergibt ihnen großmütig und lässt sie in ihre Heimat zurückreisen.
Mozart versucht in dieser Oper die in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts herrschenden Ideale der Toleranz und der Überwindung von Klassen- und Rassenschranken szenisch und mit großartiger Musik zu verkünden.
Premiere: 12. März 1999
Die spanische Sage vom Don Juan gehört zu den berühmten Stoffen der Weltliteratur:
Don Juan wurde in Sevilla geboren und stammt aus einem angesehenen Adelsgeschlecht. Eines Nachts brachte er den Statthalter von Sevilla um, der ihm in den Weg trat um die gewaltsame Entführung seiner Tochter zu verhindern. Als später Don Juan nicht mehr gesehen wurde, verbreitete sich das Gerücht, er habe die Statue des Statthalters beleidigt. Die marmorne Gestalt habe sich plötzlich geregt, die Erde habe sich aufgetan und Don Juan sei von der Statue in die Hölle gestürzt worden.
In den ersten drei Akten hat, trotz der zum Teil tragischen Geschehnisse, das Komische das Übergewicht. Aber in den letzten beiden Akten geht es mit gewichtigen Schritten der Katastrophe zu.
Dennoch ist das nicht das letzte Wort, mit dem der Zuschauer entlassen wird. Ein sonnendurchglühter, heiterer spanischer Morgen beschließt das Stück, in dem Don Juans Diener, Hans Wurst, dem Tragischen immer die Spitze nimmt und so als weiser Philosoph aus dem Schlimmsten immer noch das Beste zu machen versteht.
Premiere: 17. Oktober 1997
Marionettentheater auf Plattdeutsch!
Inhalte aus unserem Repertoire wurden von Hanni Heskamp und Gesche Gloystein ins Plattdeutsche übersetzt. Was genau dahinter steckt, verraten wir, wenn die Premiere ansteht. Aber so viel sei schon gesagt... unsere Marionetten können auch Plattdeutsch!
(Weitere Infos folgen demnächst!)
Dieses Projekt wurde gefördert durch die Emsländische Landschaft e.V. für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim mit Mitteln des Landes Niedersachsen!
Anlässlich des 650 jährigen Jubiläums der Kivelinge in Lingen im Jahr 2022 haben wir in Kooperation mit dem Kivelingsverein und dem Filmproduzenten Matthias Becker einen einstündigen Kinofilm produziert. Nach einer Idee von Tino Böhmer schrieb Laurenz Bäthke das Drebuch und komponierte die Filmmusik. Einige der Kivelinge liehen den jungen Helden und Widersachern ihre Stimmen und das Team des Lingener Marionettentheaters führte dann vor der Kamera von Matthias Becker die Figuren.
Der Film "Am seidenen Faden" handelt von dem jungen Kiveling Ciro und seinen Freunden, die sich auf eine gefährliche und zauberhafte Reise machen, um das Kivelingsfest vor dunklen Mächten zu retten.
Die Corona-Pandemie hat auch das Lingener Marionettentheater nicht verschont. Fast zwei Jahre lang blieb auch bei uns der Vorhang geschlossen und wir konnten keine Aufführungen stattfinden lassen. Aber natürlich wollten wir präsent bleiben und haben versucht, neue digitale Formate zu finden. Eines davon war unsere kleine Talkshow "Marionettentalk". Einmal im Monat begleitete Figaro das Publikum durch eine Show mit tollen Gästen, interessanten Interviews, Musik, Spiel und alles rund um unser Theater!
Bisher wurden drei Folgen des "Marionettentalks" produziert, die alle in voller Länge auf unserem YouTube-Kanal zu sehen sind.
(Teamfoto: fotogen-Lingen)
Das Theater wurde 1997 von Michael Sänger gegründet.
Gründung und ehemalige künstlerische Leitung
Ehemalige Marionettenspieler*innen
Ehemalige Beleuchter und Tontechniker
Alles, was auf den großen Theaterbühnen zu finden ist, gibt es auch in unserem Marionettentheater zu sehen. Nur eben in sehr viel kleiner.
Unsere Marionetten werden von der Marionettenbauerin Dagmar Hagel gefertigt. In jeder unserer ca. 120 Marionetten erkennt man ihre liebevolle, detailreiche und kreative Handschrift wieder. Sie zeichnen sich durch phantasievoll geschneiderte Kostüme und überspitze, unverwechselbare Gesichter aus.
Standardmäßig hängen unsere Marionetten an 9 Fäden. 2 Schulterfäden, 2 Kopffäden, 2 Handfäden, 2 Fußfäden und ein Faden am Rücken. Einzelne Figuren besitzen noch extra Fäden, wenn besondere Bewegungen oder Mechanismen nötig sind.
Für jedes unserer Stücke werden neue Marionetten in Handarbeit und als Unikat gefertigt. Nur einige wenige Figuren werden in mehreren Stücken besetzt.
Unsere Bühnenbilder werden sorgfältig für jedes Stück neu ausgewählt und produziert. Die Reproduktion historischer Papiertheater wird nach Erhalt von unserem Teammitglied Christian Forsting zunächst sorgfälltig ausgeschnitten. Im zweiten Schritt werden die Bilder auf Holz geklebt und dann ausgesägt. Im letzten Schritt müssen die einzelnen Teile dann in der richtigen Position auf unsere Bühne gesetzt werden.
Eine große Hilfe ist bei dieser Arbeit immer der Lingener Malermeister Jan Yzer. Sollte ein Bühnenbild mal erweitert werden müssen, ist es für ihn kein Problem die Bilder täuschend echt zu erweitern.
Ein Bühnenbild besteht meistens aus 2-3 Seitenkulissen auf jeder Seite, 1-2 Durchbrüchen und einem Prospekt (Hintergrund).
Sie lässt lichttechnisch kaum Wünsche offen. Insgesamt acht Beleuchtungstürme für die Seitenkulissen sorgen mit LED-Streifen für eine variable Grundausleuchtung der Bühne. Dazu kommen 12 LED-Spots, die für die spezielle Ausleuchtung der einzelnen Szenen sorgen. Gesteuert wird die Anlage von einem digitalen Mischpult, das die Lichtstimmungen aller Stücke und deren einzelnen Szenen einprogrammiert hat, so dass eine einmal programmierte Stimmung immer gleich zu sehen ist.
Zusätzlich gibt es für besondere Effekte eine Nebelmaschine, zwei Blitzgeräte und einen Mini-Beamer.
Der Ton aller im Repertoire befindlichen Stücke wurde professionell aufgenommen und wird über eine Mini-Disc-Anlage wiedergegeben. Die Spielerinnen müssen also das jeweilige Stück vollständig im Kopf haben, um die Figuren synchron nach dem Ton zu führen.
Mit vier Lautsprechen und einem Subwoofer im Publikumsraum sorgt unsere Tonanlage für einen vollen und klaren Klang.
Das Theater bietet 18 Besuchern Platz und wird regelmäßig jeden Freitag um 19 Uhr bespielt. Nur in einer Sommer- und Winterpause bleibt das Theater geschlossen.
Eine Vorstellung dauert mit Pause ca. zwei Stunden,
das Musical UNDINE und die Mozartoper
DIE ZAUBERFLÖTE etwa zweieinhalb Stunden.
Der Eintritt kostet pro Person € 15.--.
Die Nachfrage nach einem Theaterbesuch ist so groß, dass wir Kartenwünsche für Gruppen erst nach etwa eineinhalb Jahren, für Einzelpersonen dagegen etwas früher erfüllen können.
Um in eine Vorstellung zu gelangen, muss ein Eintrag in die Warteliste erfolgen, der Eintrag wird Ihnen per E-Mail bestätigt. Nach Ablauf de Wartefrist werden Sie von uns angerufen. Dann stimmen wir uns auf einen für Sie passenden Termin ab.
Bei Fragen schreiben Sie gerne an:
Das Theater, so wie es der Betrachter heute erlebt, wurde in den Jahren 1988 – 1992 von Michael Sänger erbaut, der außer den Marionetten im Wesentlichen alles selbst hergestellt hat.
Das Theater war zunächst als kleines Kellertheater für private Gäste geplant. Nach einem Umzug in ein neues Haus fehlte dort der Platz dafür und es musste deshalb in seine Einzelteile zerlegt werden und verbrachte vier Jahre in Umzugskartons einen Dornröschenschlaf.
Im Jahre 1996 bot die damalige 1. Vorsitzende des Kulturkreises „impulse“ in Freren, Mariele Fasselt, dem Theater ein neues Domizil in den Räumen des Kulturzentrums „Alte Molkerei“ an. Es entstand das Marionettentheater Freren.
Der Zuschauerraum hatte Platz für 13 Personen, es gab eine kleine Werkstatt und einen weiteren Raum, in dem eine Ausstellung von 16 Papiertheatern zu sehen war.
Ab 1997 spielte Michael Sänger zusammen mit Frauke Kröger, Marlene Siefke-Korte und Raphael Neider zunächst das Puppenspiel „Don Juan oder Der steinerne Gast“ über 60 mal. Inzwischen kam bis 2010 alle zwei Jahre eine Neuinszenierung zum Repertoire hinzu, zu dem drei klassische Puppenspiele ("Don Juan oder Der Steinerne Gast", "Doktor Fausts Höllenfahrt", "Pfalzgraf Siegfried und die schöne Genoveva"), zwei Mozartopern ("Die Entführung aus dem Serail", "Die Zauberflöte") und die Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt" gehören.
Dreizehn Jahre später fiel am 9. Juni 2009 nach 402 Vorstellungen in Freren zum letzten Mal der Vorhang. Die Stadt Lingen hatte dem Theater angeboten, in das neurenovierte Theaterpädagogische Zentrum im historischen Professorenhaus umzuziehen. Der Theaterraum wurde völlig neu gestaltet und bietet 5 Besuchern mehr Platz als in Freren und hat somit insgesamt 18 Plätze.
Das Marionettentheater ist ein „lebendiges Museum“: Auf seiner Bühne kann der Zuschauer erleben, auf welche Weise im 18. und 19. Jahrhundert die damals weit verbreiteten Marionettentheater ihre Stücke aufgeführt haben. Das Theater bemüht sich also um eine – vor allem bei den Marionetten, Bühnenbildern und den Requisiten – relativ historisch detailgetreue Wiedergabe der damaligen Aufführungspraxis.
Foto: fotogen-lingen
Das Theater, wie es der Betrachter heute sieht, wurde in den Jahren von 1988 – 1991 von Michael Sänger erbaut und 23 Jahre lang geleitet.
Er wurde 1945 in Schmölln/Thüringen geboren. Seit frühester Kindheit begeisterte er sich für die Musik, lernte Klavier- und Orgelspiel.Einen lebenslangen Eindruck auf ihn hinterließ das Erlebnis von Liebhabers Marionettentheater, das nach dem Zweiten Weltkrieg noch zu den wenigen wandernden Marionettentheatern gehörte, die im thüringisch-sächsischen Raum in Gasthaussälen die alten Stücke vom Doktor Faust oder von der Genoveva spielten. Jahrzehnte später wurde die Begegnung mit dem Oldenburger Puppenspieler Klaus Loose für ihn zum Glücksfall seines Lebens: Loose vermachte ihm 1982 ein komplettes Marionettentheater, das als Quickborner Marionettentheater sehr erfolgreich zu einer kulturellen Institution im Wendland wurde.
In Lingen baute sich Sänger ein eigenes Miniaturtheater, das er von 1997 bis 2009 im Kulturzentrum Alte Molkerei in Freren im Emsland betrieb. Mit dem Umzug in das historische Professorenhaus im Jahre 2009 hat das Theater ein neues Domizil gefunden, das ihm einen wunderschönen Rahmen bietet, der sein Publikum immer wieder in die längst vergangene Welt des Marionettenspiels hineinversetzt und verzaubert.
Sänger hat in den 23 Jahren seiner Intendanz 4 historische Puppenspiele, 2 klassische Schauspiele und 3 Opern inszeniert. 2020 hat er die Leitung des Theaters an Laurenz Bäthke übergeben, der mit seinem selbstgeschriebenen und inszenierten Stück Artus die Kompetenz gezeigt hat, dieses Theater in seiner künstlerischen Qualität weiter zu betreiben und ihm damit eine Zukunft zu geben.
Sänger wurde im Jahre 2016 der Kulturpreis der Stadt Lingen und 2018 die Landschaftsmedaille der Emsländischen Landschaft für kulturell herausragende Leistungen verliehen.
2020 übergab er sein Amt als künstlerischer Leiter des Lingener Marionettentheaters an seinen Nachfolger Laurenz Bäthke.
In diesen 23 Jahre schaffte es Michael Sänger ein Kleinod der Stadt Lingen hervorzubringen, über das weit über das Emsland hinaus gesprochen wird und sich großer Beliebtheit erfreut. Er hat seinen Traum vom eigenen Marionettentheater mit aller Leidenschaft verwirklicht und dafür ist das gesamte Team des Theaters ihm für alle Zeiten dankbar.
Dagmar Hagel
Unsere Marionettenbauerin Dagmar Hagel hat unser gesamtes Marionetten-Ensemble in Handarbeit und mit großer Kreativität angefertigt. Jede Marionette ist ein unverwechselbares Unikat. Wir freuen uns über jede neue Marionette!
Jan Yzer
Der Lingener Malermeister Jan Yzer steht uns bei all unseren Produktionen mit viel Freude und großem Können zur Seite. Ob es um neue Bühnenbilder, Requisiten oder das Theater an sich geht auf Jan ist immer Verlass. Wir freuen uns und sind ihm sehr dankbar, dass er uns mit seiner Malerarbeit so hervorragend unterstützt.
Als große Freundin und Unterstützerin des Theaters wird im Lingener Marionettentheater immer ein Platz für ihr Andenken sein. Ohne ihre Hilfe und ihre großherzige Unterstützung sähe das Theater heute nicht so aus, wie es jeden Freitagabend das Publikum und sein Team aufs Neue begeistert. Wir werden ihre Begeisterung für das Theater nie vergessen und Eva Maria Essmann immer im Herzen des Theaters bewahren.
Im LINGENER MARIONETTENTHEATER findet sich eine Ausstellung von neun Papiertheatern. Die Bühnenöffnung liegt im Durchschnitt etwa bei 30 x 40 cm. Da Michael Sänger im Laufe der letzten 30 Jahre eine beachtliche Anzahl solcher Papierbögen gesammelt hat, werden in regelmäßigen Abständen immer wieder andere Dekorationen in die kleinen Theater gestellt.
Papiertheater sind eine Erfindung der Biedermeierzeit. Im frühen 19. Jahrhundert gab es in Europa eine große Theaterbegeisterung des Bürgertums.
Verlage in Deutschland (z.B. Schreiber in Esslingen - Scholz in Mainz - Oehmigke & Riemenschneider in Neuruppin), in Österreich (Trentsensky in Wien), in Dänemark (Jacobsen in Kopenhagen) und darüber hinaus in England und Frankreich druckten Theaterproszenien und stimmungsvolle Bühnenbilder. Diese waren oft originalgetreue Miniaturkopien der Bühnenbilder auf den Hoftheatern der damaligen Zeit.
Man konnte sich mit ein wenig handwerklichem Geschick mit diesen gedruckten Vorlagen ein eigenes Miniaturtheater bauen. Die Verlage lieferten oft komplette Inszenierungen mit Bühnenbildern klassischer Stücke (z.B. WALLENSTEIN, DER FREISCHÜTZ oder FAUST), für die gekürzte Textfassungen mitgeliefert wurden.
Die für die jeweiligen Stücke notwendigen "Schauspieler" waren auf extra starken Pappbögen gedruckt. Diese Figuren wurden ausgeschnitten und entweder in Schienen des Bühnenbodens von der Seite oder mit kleinen Stangen von oben bewegt.
Bei der Edition XIM Virgines erschien 2017 zum zwanzigjährigen Bestehen des Lingener Marionettentheaters der Band „Zwanzig Jahre an seidenen Fäden: Das Lingener Marionettentheater“ von Michael Sänger.
Bei der Edition XIM Virgines erschien 2011 der Band „Wer nicht spielt, nimmt sich zu wichtig - Das Lingener Marionettentheater“ von Michael Sänger.
Im Titel 'Wer nicht spielt nimmt sich zu wichtig' spiegelt sich das umfangreiche künstlerische Wirken von Michael Sänger wieder, das er hier in Form einer Künstlerautobiographie vorstellt, die sich eng mit der ausführlichen Darstellung seines Theaterrepertoires und der detaillierten Beschreibung seiner Theaterarbeit verschränkt.
Zahlreiche Abbildungen geben Einblick in die Stücke und in die Arbeit hinter den Kulissen.
Mit Beiträgen von Hermann Bröring, Irene Vehring, Michael Sänger und Heiner Schepers.
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Lingener Marionettentheater im Professorenhaus e.V.
Universitätsplatz 5-6
49808 Lingen (Ems)
E-Mail:
Tel.: 0591-91663-26
Mobil: 0151 26364585
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